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In der aktuellen Malerei beschäftigt sich Dino Kretner wieder mit dem Portrait.

Wie in den grafischen Arbeiten ist auch hier das menschliche Gesicht in Frontalansicht zu sehen.

Dino Kretner erstellt fotorealistische Portraits in Öl auf Leinwand von verschiedenen Personen.

Im Vergleich zu den eher ätherisch anmutenden grafischen Portraits wirkt die Malerei außerordentlich lebendig und sinnlich erlebbar. Das menschliche Antlitz scheint sich dagegen in der Grafik zurückzuziehen hinter zartgrauen Schichten aus Graphit.

In der Malerei hebt sich die Figur vom dunklen, fast schwarzen Hintergrund ab. Sie scheint sich von der Leinwand zu lösen und in eine menschliche Gestalt zu verwandeln.

Dieser hyperrealistische plastische Eindruck entsteht vor allem durch den raffinierten Einsatz von Licht - und Schatten und erinnert damit an den Tenebrismus des 16. Jahrhunderts.

Der Tenebrismus als auch das „Chiaoscuro“ bezeichnet eine kräftige, besonders kontrastierende Form der Hell-Dunkel-Malerei. Caravaggio entwickelte um 1590 in seiner Schule diese besonders betonte Form der Malerei, die hartes gerichtetes Licht einsetzte, um die Figuren aus der Umgebung plastisch herauszuheben und somit die inneren Spannungen gesteigert zum Ausdruck zu bringen.

Dino Kretners Portraits weisen auch eine stark kontrastierende Beleuchtung auf. Tragende Farben sind dabei Braun, Rot, - Olivtöne in den dunklen Bildpartien, in den hellen Partien werden wieder die natürlichen Hautfarben einbezogen.

 

Die Portraits wirken in dieser gesteigerten Belichtung wie Schauspielerinnen im Theater. Der dunkle Hintergrund wird zur Bühne. Scheinwerfer beleuchten die Akteure.

Dino Kretner knüpft an, an die Theatralik des Barock.

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